Anthologie
Deutsche Ausgabe
Herausgegeben von: Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Karin Althaus, Adrian Djukić, Ara H. Merjian, Matthias Mühling, Stephanie Weber
Texte von: Theodor W. Adorno, Georges Bataille, Walter Benjamin, Andre Breton, Claude Cahun, Leonora Carrington, Aimé Césaire, Suzanne Césaire, Robert Desnos, China Miéville, Lee Miller, Karel Teige, Leo Trotzki, Paul Westheim et al.
Gestaltet von: Magma design studio
696 Seiten, 600 Fotos
Freirückenklappenbroschur
AICA-Preis der »Besonderen Ausstellung 2024«
Der Surrealismus war eine Bewegung von internationaler Reichweite und internationalistischer Überzeugung. Seine Anfänge liegen in der Kunst und der Literatur, er reicht jedoch weit über beide hinaus. Die Surrealist*innen prangerten die europäische Kolonialpolitik an, organisierten sich gegen faschistische Regierungen, kämpften für die Spanische Republik, wurden verfolgt, gingen ins Exil, starben im Krieg gegen die Nationalsozialisten. Sie schrieben Gedichte, dekonstruierten eine vermeintlich rationale Sprache in einer vermeintlich rationalen Welt, schufen Gemälde, arbeiteten an kollektiven Zeichnungen, fotografierten und collagierten. Nicht als Stil, sondern als Methode wurde der Surrealismus häufig mit emanzipatorischen Anliegen verbunden und von der 68er-Bewegung und
Vertreter*innen der Black Liberation aufgegriffen. Diese Anthologie versammelt zentrale Texte und Manifeste des politischen Surrealismus von den Anfängen in den 1920er Jahren bis zu aktuellen Bezugnahmen in Kunst
und Politik. Das Ziel ist, einen immer noch eng definierten und politisch verharmlosenden surrealistischen Kanon zu revidieren und die Frage neu zu beantworten: Was ist Surrealismus?